Es gibt sie... die perfekte Kindheit. Und sie besteht nicht aus 1000 Sonnenschein-Momenten. Sie ist kein Märchen, sondern das Leben. Du solltest für alles in Deinem Leben dankbar sein, auch für die Schattenseiten.
Das ist eines meiner Lieblingsfotos meiner Kindheit. Es zeigt mich mit meinem Vater und meinem Bruder beim Rumalbern. Ich glaube, ich liebe es, weil es in einer Zeit der Unbeschwertheit entstand. Als meine Welt noch in Ordnung war.
Tatsächlich war sie das schon damals nicht. Mein Vater hatte meine Mutter mehrfach betrogen. Er war ein Provokateur, der sein Umfeld gern auf die Probe stellte und sich über seine Frau und später auch uns lustig machte. Trotzdem war er ein guter Vater und für mich, der wichtigere Elternpart.
Am Ende starb er als ich 28 war an Bauchspeicheldrüsenkrebs durch Alkoholismus.
Trotzdem sage ich, dass ich eine perfekte Kindheit hatte. Denn Geschichten, wie meine, gibt es in jeder Familie. Keine Familie ist perfekt. Jede hat ihre dunklen Seiten. Das liegt daran, dass Menschen nicht perfekt sind. Wir lieben unsere Eltern, weil sie unsere Eltern sind. Keiner kann seine Makel innerhalb seiner Familie vor den Liebsten verstecken. Bloß , weil man Dinge nicht ausspricht, heißt es nicht, dass sie nicht gesehen oder bemerkt werden. Ich liebte meinen Vater und ich hasste ihn am Ende auch immer mal wieder und auch 8 Jahre nach seinem Tod, hat sich nichts daran geändert. Ich habe viel aus diesem Teil meines Lebens gelernt. Es ist okay, auch wenn es schlechte Zeiten gibt. Dadurch weiß ich meine Zeit als Mutter und Tochter nun umso mehr zu nutzen und zu schätzen.
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